Wellington – Picton
Am 26.12. zu einer Uhrzeit wo die meisten wohl gemütlich noch im Bett lagen, mussten wir auf die Fähre Richtung Süden. Die Fähre fuhr um 6:45 los und Check-in war spätestens eine Stunde vorher. Tja, das ist halt wenn man erst kurzfristig eine Woche vorher die Fähre reserviert. Dafür gab es einen schönen Sonnenaufgang während der morgendlichen Fahrt von Wellington nach Picton.
In Picton angekommen, fuhren wir in Richtung Golden Bay. Unterwegs gelangten wir zu einem tollen Schotterweg, der 11 Kilometer lang war. Wir fuhren dann die 11 Kilometer lange Strecke und kamen dabei an tollen Landschaften vorbei, die angeblich auch bei Herr der Ringe vorkamen. Es wäre natürlich besser gewesen, wenn man ein paar Szenen gesehen hätte. Am Ende der Strecke ging es dann in einen Wald und von dort aus haben wir einen etwas steileren Spaziergang zu einem fantastischen Aussichtspunkt unternommen.
Später haben wir uns dann einen Gratisplatz für die Übernachtung gesucht. Direkt am Fluss fanden wir dann ein Plätzchen und dort haben wir uns ein Fondue gebastelt. Mit neuseeländischem Cheddar Cheese, Sauvingon Blanc und dem Campingkocher. Erstaunlicherweise hat es nicht mal schlecht geschmeckt.
Waitapu – Waikoro Pupu – Farewell Spit – Westport
In der Nähe von unserem Schlafplatz lagen die Waikoropupu Springs. Das Wasser aus diesen Quellen ist extrem klar und zählt zu den klarsten auf der Welt. Danach fuhren wir noch zum Farewell Spit. Einer schmalen Landzunge ganz im Norden der Südinsel.
Westport – Lake Mahina Puha
In Westport besuchten wir die nahe gelegene Robbenkolonie. Es waren zwar nicht ganz so viele da, aber dennoch war es schön diese Tiere in ihrer normalen Umgebung zu sehen. Danach ging es der Westküste entlang nach Punakaiki. Dieser Ort ist bekannt für die Pancake Rocks. Diese Felsen sehen aus, wie wenn Pancakes aufeinander gestapelt wurden. Zudem strömt das Wasser bei Flut durch diverse Löcher in den Felsen und es spritzt teilweise recht hoch.
Lake Mahina Puha – Pine Grove Motel
Natürlich waren wir auch bei den Gletschern. Als erstes war der Franz Josef Gletscher dran. Ja der heisst wirklich Franz Josef! Nachdem wir den Camper auf dem Parkplatz abgestellt haben ging es zu Fuss eine gute Stunde Richtung Gletscher. Es war ein gemütlicher Spaziergang, vorbei an einer eindrücklichen Landschaft. Es war zudem angenehm warm, so dass wir in T-Shirt und kurzen Hosen zum Gletscher gehen konnten.
Danach fuhren wir zum Lake Matheson. Dieser ist bekannt dafür, dass sich darin der Mount Cook wunderbar spiegelt. Wir waren aber zur falschen Zeit dort und so können wir Euch hierzu keinen Fotos geben. Aber unter Google findet man viele tolle Bilder.
Danach fuhren wir noch zum Fox Gletscher. Dort haben wir den Gletscher aber nur von der Ferne angeschaut, da wir beide keine Lust mehr auf Spaziergänge hatten. Wir haben uns dann auf den Weg zu einem schönen Plätzchen gemacht und den Abend bei Sonnenschein genossen.
Pine Grove – Wanaka
Nach dem sonnigen Abend, war der neue Tag wieder mal regnerisch und grau. Davon liessen wir uns aber nicht unterkriegen und fuhren zur Bruce Bay. Dort haben unzählige Touristen Kunstwerke aus herumliegenden Steinen gebastelt und sich zudem mit wasserfesten Stiften auf weissen Steinen verewigt. Also hielten wir kurz am Strassenrand an, haben einen weissen Stein gesucht und diesen „verunstaltet. Falls ihr mal dorthin fahren solltet, könnt ihr ja nach unserem Stein Ausschau halten.
Ein Besuch der Westküste der Südinsel wäre unvollständig, wenn man nicht den berühmten Whitebait probiert hat. Dieser kleine Fisch gilt hier als Delikatesse. Aufgrund der grossen Nachfrage hat die Regierung eingreifen müssen und strenge Auflagen zum Schutz der Fische erlassen. Wir haben zwar die offizielle Fangsaison verpasst, sind aber dank tiefgekühlten Fischlein doch noch in den Genuss gekommen. Aber wir wollen hier nicht zu viel verraten. Schaut Euch doch einfach die leckeren Fischlein an.
Gestärkt ging es dann weiter zu extrem schönen blauen Wasserpools, an Lake Wanaka und Lake Hawea vorbei nach Wanaka. In Wanka angekommen mussten wir entscheiden, ob wir Neujahr hier feiern wollen oder noch weiter fahren nach Queenstown. Bereits in Wanaka war viel los und die meisten Stellplätze für Camper besetzt. Wir riefen dann auch bei Stellplätzen in Queenstown an und dort war überall ausgebucht. Also blieben wir in Wanaka und bekamen noch einen Stellplatz ohne Strom. Aber besser als nichts.
Der letzte Tag des alten Jahrs begann nicht sonderlich freundlich. Es regnete die meiste Zeit und es war recht kühl. Immerhin konnten wir so mit gutem Gewissen einfach im Bett liegen und schlafen. Am Abend ging es dann in Richtung Zentrum. Da der Campingplatz etwas ausserhalb lag, informierten wir uns schon Tags zuvor über Transportmöglichkeiten. Es hiess überall: „No Problem“. Wir bekamen eine Telefonnummer der örtlichen Taxi Gesellschaft. Leider blieben alle Anrufversuche erfolglos. Wir hatten dies eigentlich erwartet und genau darum nachgefragt. Zum Glück hatten wir aber einen Plan B. So gingen wir zu Fuss los und versuchten es mit Autostopp. Das funktionierte erstaunlich gut und nach kürzester Zeit waren wir dank netten Autofahrern im Zentrum. Dort gönnten wir uns ein wunderbares Sylvester-Menu im örtlichen Pub. Das Essen war besser als erwartet und auf der Rechnung war anstelle einer Flasche Wein nur ein Glas Wein. Ehrlich wie wir sind, haben wir dies natürlich gesagt. Die Reaktion des Personals war super! Er sprach kurz mit der Chefin und dann hiess es: Ohh, ahh, mmhh, it’s okay! So wurde der Abend günstiger als erwartet. Gegen Mitternacht gingen wir dann an den See und standen vor der kleinen Bühne wo die Band spielte und den Countdown runterzählte. Es folgte noch ein Feuerwerk und um 0:20 war der Spass schon vorbei. Wir gingen dann noch auf einen Schlummi in eine Bar und später auf den Shuttle-Bus zum Campingplatz.
Wanaka – Queenstown – Champagne Gully
Am ersten Tag des neuen Jahrs ging unsere Reise Richtung Queenstown. Dabei kamen wir in Cardrona vorbei. Den meisten wird das momentan noch kein Begriff sein. Aber Cardrona ist berühmt für das Cardrona-Hotel von 1863 und den wohl noch bekannteren Zaun voll mit Büstenhaltern. Über diesen Zaun haben die Medien weltweit berichtet. Darunter sogar renommierte Blätter wie die NZZ oder die FAZ. Die Artikel dazu sind immer noch online abrufbar.
Später besuchten wir noch Arrowtown. Dies war früher eine Goldgräberstadt und man kann noch Überreste einer Siedlung chinesischer Goldgräber anschauen. Man kann auch versuchen selbst Gold zu waschen, dies liessen wir aber bleiben.
Schliesslich wollten wir noch Queenstown anschauen. Eine schöne Stadt aber extrem überlaufen mit unzähligen Touristen. Dies lag sicherlich auch daran, dass extrem viele Besucher über Neujahr dort hin gehen. Wir haben uns in der Stadt ein Frozenjoghurt gegönnt und sind danach noch zur Kawarau Bridge. Hier wurde 1988 zum ersten Mal ein Bungy Jump durchgeführt und der Ort gilt als Geburtsstätte des Bungy Jumpings. Es war witzig zuzuschauen, aber selbst springen wollten wir dann lieber nicht. Auch der Preis von knapp 200.- NZD pro Person war ein gutes Argument gegen den Sprung.
Kurz danach fanden wir dann ein gemütliches Plätzchen direkt am Fluss für unsere Nacht.
Champagne Gully – Dunedin
Es ging weiter nach Dunedin, der zweitgrössten Stadt auf der Südinsel. Dort liegt auch die Otago Peninsula, eine Halbinsel die Königsalbatrosse, Gelbaugenpinguine und Robben beheimatet. Es gibt einen kleinen Weg zu den Pinguinen, wo das DOC (Departement of Conservation) eine Holzhütte zur Pinguin Beobachtung errichtet hat. Die Pinguine sind extrem scheu und kommen nicht an Land, wenn Sie Menschen dort sehen. Wir sind dort hin gelaufen und haben unser Glück versucht. Wir waren aber eher zu früh unterwegs und wollten auch nicht erst bei Dunkelheit wieder zurück laufen. Es war trotzdem ein schöner Spaziergang und wir kamen zumindest an ein paar schlafenden Robben vorbei.
Dunedin – Kakanui – Oamaru
Es war ein Samstag und wir hatten endlich das Glück einen Farmers Markt anzuschauen. Bis jetzt kamen wir nie in den Genuss. Das Spezielle am Markt in Dunedin ist, dass er gleich neben dem bekannten Bahnhof von Dunedin steht. Dessen Aussenseite aus dunklem Basalt und hellem Kalkstein ist ein imposanter Anblick. Drinnen ist alles wunderbar verziert mit Porzellan-Fliesen und Mosaiksteinen. Es war eher ein kleinerer Markt mit Fleisch, Gemüse und Früchten.
Danach fuhren wir zur Baldwin Street der steilsten bewohnten Strasse der Welt und sogar im Guinness-Buch eingetragen. Es war wirklich witzig die hoch zu laufen und ein echtes Wadentraining.
Danach ging es weiter zum Katiki Point. Ein toller Ort an der Küste und ein schöner Spaziergang. Dabei sind wir an zwei Gelbaugenpinguinen vorbei gekommen. Diese sind extrem selten und gelten als stark vom Aussterben bedroht.
Auf der Strecke zwischen Dunedin und Oamaru liegen auch die Moeraki Boulders. Hier sind grosse Runde „Steine“ am Meer, welche einen Durchmesser zwischen einem halben und 2.2 Metern besitzen. Diese Gebilde entstanden nach Schätzungen während rund 4 bis 5.5 Mio. Jahren.
Am Abend wollten wir dann die Pinguine in Action sehen. Also haben wir uns Plätze in Oamaru bei der Blue Penguin Colony gesichert. Diese kleinen Kerle gehören zu den kleinsten Pinguinen und sind weniger scheu als die Gelbaugenpinguine. Zuerst gab es noch eine spannende Einführung und gegen 21:30 kamen die Pinguine dann von Ihrer Futtersuche nach Hause. Die Pinguine gehen am Morgen ins Meer um Nahrung zu jagen und kehren erst bei Anbruch der Dunkelheit wieder Heim um ihre Jungen zu füttern.
Kakanui- Fairlie
Von unserem Gratisplatz in Kakanui ging es nach dem Frühstück wieder in Richtung Oamaru. Am Hafen gibt es jeden Sonntag einen Farmersmarket. Hier haben wir uns niedergelassen und bei einem Milchshake mit Knoblauchbrot das bunte Treiben des Marktes beobachtet. Wir sind danach noch eine Weile im Städtchen spazieren gegangen. Es kam uns vor als wäre die Zeit stehen geblieben. Die alten Gebäude sind richtige Kunstwerke. Es hat unzählige alte Läden mit antiken Büchern, Comics und Ramsch. Viele Galerien, verrückte Kunstwerke, wie eine dampfende feuerspuckende Eisenbahn mit einem Skelett darauf. Bei der Zugstation gab es eine echte alte Dampflokomotive, die noch mit Kohle angefeuert wird. Dieses Städtchen in Oamaru ist einfach nostalgisch und sehenswert.
Danach fuhren wir in Richtung Lake Tekapo, wo wir einen Halt bei den Elephant Rocks einlegten. Es sind beindruckende Felsformationen welche teilweise tatsächlich ähnlich aussehen wie Elefanten. Diese Steine sind auch im Film Narnia vorgekommen. Beim Lake Pukaki gab es einen Zvierihalt mit einem atemberaubenden Ausblick zum Mount Cook. Nach der kurzen Pause, suchten wir unsere Unterkunft auf. Es war eine kurze Nacht am Tag zuvor und wir waren ziemlich müde. Wir fanden einen Top10 Campingplatz in Fairlie. Es gab sogar Waschmaschinen, welche man gratis benutzen durfte. Das kam uns natürlich gelegen, da Reisende manchmal Wäsche waschen müssen.
Fairlie– Hurunui
Nachdem wir auf dem Campingplatz das Wohnmobil unserer Nachbarn bestaunten (Es war ein umgebauter Car mit eingebautem BBQ-Grill), fuhren wir mal wieder weiter.
Wir wollten noch kurz in eine Apotheke und dachten wir erledigen dies im nächsten Dorf. Nach 40 minütiger Fahrt durch Niemandsland, erreichten wir dann wieder ein grösseres Dorf. Dort fanden wir auch einen Geldautomaten, eine Apotheke und zur Stärkung einen Kaffee mit leckeren Meat Pies. Danach war unser Tagesziel möglichst nah nach Kaikoura zu kommen um Wale anzuschauen.
Hurunui – Kaikoura
Am Morgen ging es gleich los Richtung Hafen von Kaikoura. Wir hatten eine Bootstour zum Whalewatching gebucht (Danke an die grosszügigen Spender!). Mit dem Schiff ging es dann raus auf das offene Meer und wir haben mehrere Pottwale gesehen. Unterwegs trafen wir auch noch auf Delphine und Albatrosse. Nach diesem etwa dreistündigen Ausflug, stärkten wir uns an Land mit Fish & Chips und gingen danach noch etwas die Gegend anschauen.
Kaikoura – Hanmer Springs
Die Gegend von Hanmer Springs ist für Thermalquellen bekannt und hat auch ein Bad. So verbrachten wir fast den ganzen Tag im Bad. Zuerst im Privat Pool nur für uns und danach noch in den etwa 10 anderen Pools.
Hanmer Springs – Akaroa
Von Hanmer Springs fuhren wir in das sympathische Städtchen Akaroa. Diese Gegend ist bekannt für das Schwimmen und Besichtigen von Delfinen. Akaroa ist französisch angehaucht und viele Strassen tragen französiche Namen wie: Rue Jolie oder Rue Balguerie. Dies geht auf einen Franzosen zurück der 1838 mit seinem Walfängerschiff hier anlegte. Als er in sein Heimatland zurückkehrte, warb er für die Besiedlung dieses schönen Fleckens Erde. Als er nach Akaroa zurückkehrte, war es aber leider zu spät und die Britische Fahne war schon gehisst. Es wurde nichts aus der französischen Kolonie. Die Schiffscrew beschloss aber trotzdem zu bleiben.
Akaroa bedeutet auf Maori langer Hafen. An diesem langen Hafen liegen diverse Kaffees, Restaurants und Geschäfte. Wir verweilten einen ganzen Nachmittag dort und spazierten dem Hafen entlang. In einem wunderbaren Souvenirgeschäft probierten wir tolle Fudge (Karamell Süssigkeit). Die gibt es in unzähligen Geschmacksrichtungen wie Passionsfrucht, Choco Marshmellows, Carrotcake und mehr. Wir haben für uns und unsere Gastgeber in Australien ein paar Stücke gekauft. (Wir haben unsere neuen Freunde in Australien angerufen und unseren Besuch auf den 14.1. angekündet und wir wollen ja nicht mit leeren Händen auftauchen.)
Da es hier viele Delfine gibt, wollten wir auf eine Bootstour bei der man mit Delfinen schwimmen kann. Es stellte sich heraus, dass man dies früh buchen sollte, da diese Touren oft schon lange im Voraus ausgebucht sind. Wir buchten dann einfach eine Besichtigungstour und dort haben wir noch die zwei letzten Plätze für den Delfine Cruise ergattert.
Wir haben an diesem Abend im Top Ten in Akaroa übernachtet und uns zum Abendessen ein letztes Mal ein gutes Stück Neuseeländisches Angus Beef gegönnt.
Akaroa – Coes Ford
Am Morgen ging unser Delfine Cruise mit Akaroa Dolphins um 9.50 Uhr los. Es war eher ein kleineres Schiff, aber dafür wirkte es etwas persönlicher. Als erstes wurden uns Getränke vom Captain angeboten. Der Captain war gleichzeitig auch Reiseführer und erzählte uns einiges über die Geschichte, die Landschaft und die Delfine. Es sind hier rund 30 Hector Delfine, eine seltene Art die nur 1.20 bis 1.40 Meter gross wird. Das Gebiet wurde für diese Meeresbewohner unter Naturschutz gestellt, damit sie nicht von Fischernetzen verletzt werden. Wir sahen sehr viele und sie schwammen mit uns eine Weile mit. Es war grossartig.
Es gibt zudem eine Bio-Lachszucht in diesem Gewässer und die Lachse werden in diversen Restaurants angeboten. Angeblich werden die Fische am morgen früh gefangen und kommen am gleichen Abend in Christchurch auf den Tisch.
Dieses Gebiet war früher ein Vulkan, der in sich zusammenbrach. Dabei ist der Südpazifik hineingeflossen und ist der Hafen von Akaroa entstand.
Nach diesem fantastischem Erlebnis, ist die Zeit rasch verflogen und wir fuhren nach Coes Ford. Dort kamen wir zum letzten Mal in den Genuss eines gratis Schlafplatzes. Außerdem mussten wir noch anfangen unser Gepäck zusammen zu packen, da wir am nächsten Tag den Camper abgeben sollten. Auf dem Weg legten wir noch einen kleinen Zwischenhalt ein, um uns in einem kleinen Laden noch einmal einen dieser Fleisch-Pies zu gönnen.
So viele Eindrücke! Unglaublich schön. Die Weite wie klein ist’s dann bei uns. Danke für Berichte und die schönen Fotos! Die Grippewelle ist mehr als angerollt; ich nehme an, die andere Halbkugel und besonders Ihr zwei bleibt verschont und seid gesund. Herzliche Grüsse Susann