Auckland
Die ersten Tage verbrachten wir in Auckland. Wir hatten ein gut gelegenes Hotel gefunden und waren zentral in der City. Da das Wetter eher regnerisch war, bot sich ein Besuch im Auckland Museum an. Wir haben zuvor ein Buch über die Maori Kultur gelesen und waren gespannt hier noch mehr über die Geschichte zu erfahren. Zudem erfuhren wir einiges über die Geschichte von Polynesien und dem Einfluss der Engländer. Danach bummelten wir ein bisschen durch die Stadt und den Hafen.
Auckland – Orewa
Am 10. Dezember durften wir unseren Begleiter für unser Neuseeland-Abenteuer abholen. Bei der Übernahme unseres Campers, gab es noch Bücher von vorherigen Reisenden und so kamen wir in den Genuss von zwei gratis Reiseführern. Zudem bekamen wir von einigen Leuten noch einen Zustupf für den Camper. (Vielen Dank Euch allen dafür!). Nachdem wir nun unseren Campervan haben, ging es erst einmal zum Einkaufen. Die meisten Camper gehen entweder im Countdown oder im Pack’n’Save einkaufen. So gingen wir in einen Pack’n’Save und holten uns Vorrat an Wasser, Reis, Pasta, Kartoffeln und diversen anderen Dingen.
Wir fuhren dann einfach Richtung Norden und waren kurz nach Auckland in Orewa bei einem Campingplatz angekommen. Dort trafen wir gleich zwei Schweizer an, die uns mit wertvollen Tipps versorgen konnten. Sie reisten bereits einmal längere Zeit durch Neuseeland und kennen das Land sehr gut. Aber vor allem wegen dem Wetter erlebt jeder Neuseeland auf seine eigene Art und Weise. Das Wetter ist extrem wechselhaft und am besten bringt man grosse Flexibilität mit.
Orewa – Paihia
Auf dem Weg Richtung Norden in die Bay of Islands haben wir immer mal wieder Stopps eingelegt. Wir waren bei den Abbey Caves, einem Höhlensystem mit Glühwürmchen, welches noch nicht so touristisch ist. Dafür war der Einstieg über Felsen nicht ganz einfach und in der Höhle gab es hüfthohes Wasser. Daher gingen wir nicht ganz so tief hinein. Danach stoppten wir im A.H. Reed Memorial Park. Hier gibt es einen tollen Weg durch den Kauri-Wald hin zu einem schönen Wasserfall. Die Kauribäume waren wegen ihrem harten Holz und ihrer Höhe bei den Maoris und später auch den Engländern sehr beliebt für den Bootsbau. Daher sind die Bäume beinahe ausgestorben.
In Paihia angekommen, wollten wir eigentlich nach Russell. Das Wetter war aber so schlecht, dass wir dann in Paihia übernachteten. Am nächsten Tag war das Wetter nicht besser und so setzten wir unsere Reise Richtung Norden fort.
Paihia – Ahipara
Bei starkem Regenfall fuhren wir dann nach Kaitaia und haben uns dort vor Ort in einem i-Site (Informationsbüro für Reisende mit Filialen im ganzen Land) über Ausflüge nach Cape Reinga informiert. Wir konnten dann gleich zwei Sitzplätze für den nächsten Tag bei einem der drei Anbieter reservieren. Danach mussten wir uns erst noch einen Regenschutz kaufen und dann ging es auf einen schönen Campingplatz am Beginn des 90 Mile Beach in Ahipara. Dort konnten wir zum ersten Mal unsere Camping Kochausrüstung benutzen. Es gab endlich Sonnenschein und wir kochten draussen mit Bob Marley Musik im Hintergrund. Lustigerweise waren auf dem Platz neben uns einmal mehr zwei Schweizer.
Am nächsten Tag ging es früh los und wir wurden um 8:30 abgeholt. Mit einem Bus ging es zu erst auf den 90 Mile Beach. Dieser Strandabschnitt ist eine offizielle Strasse und kann während Ebbe befahren werden, ist aber keine 90 Meilen lang. Nach dem Glauben der Maori reisen die Seelen der Verstorbenen dem 90 Mile Beach entlang nach Cape Reinga, von wo aus sie in das spirituelle Heimatland ihrer Vorfahren (Hawaiki) gehen.
Unterwegs auf der Tour gab es noch einen Halt bei einer riesigen Sanddüne. Hier konnten wir auf Bodyboards die Sanddünen herunter rasen. Das war echt toll. Dieser Ausflug nach Cape Reinga wurde uns ermöglicht durch Spenden. Dafür danken wir Euch von Herzen.
Ahipara – Auckland
Auf dem Weg Richtung Auckland sind wir bei Tane Mahuta vorbeigekommen. Er gilt als ältester Kauri Baum und wird auf 1250 bis 2500 Jahre geschätzt. Ansonsten gab es auf der Strecke ausser einer Fähre, unzähligen Schafen, Kühen und schönen Landschaften nicht mehr viel. (Wobei das ja auch schon einiges ist.) So fuhren wir bis kurz vor Auckland. Dort haben wir in Gulf Harbour auf einem Parkplatz mit schöner Aussicht auf die Stadt übernachtet.
Auckland – Hot Water Beach
Nach unserem Ausflug in den regnerischen Norden, versuchten wir unser Glück auf der Coromandel Halbinsel. Hier ging es zum berühmten Hot Water Beach. Unter dem Strand sind Quellen mit heissem Wasser und man(n) kann sich eigene Hot Pools schaufeln. (Während Frau zuschaut und sich kaputt lacht). Dies geht aber nur während Ebbe. Also mussten wir bis am Abend warten und sind dann mit Schaufel los zum Strand. Das Meer war aber so stürmisch, dass selbst bei Ebbe noch viel zu viel Wasser an den Strand kam. Nach dutzenden erfolglosen und kalten Versuchen gingen wir frierend zurück zum Campingplatz und gönnten uns eine warme Dusche. Am nächsten Tag um 8:00 morgens versuchten wir unser Glück erneut. Aber es war noch immer viel zu stürmisch und so kamen wir halt nicht in den Genuss der Hot Pools.
Hot Water Beach – Rotorua
Nach dem erfolglosen Hot Water Beach gab es natürlich wieder eine schöne warme Dusche, bevor wir in Richtung Rotorua los fuhren. Unterwegs hielten wir an ein paar Stränden und genossen die Aussicht auf das stürmische Meer. In Rotorua haben wir uns in der Stadt umgesehen und waren unsere Essensvorräte aufstocken. Danach fuhren wir etwas raus aus der Stadt und fanden einen schönen Parkplatz bei den Trout Pools. Nach dem Essen spazierten wir dort zu einem wunderbaren Wasserfall.
Rotorua – Wai-o-Tapu – Waikite Valley Thermal Pool
Die Gegend um Rotorua ist bekannt für geothermische Aktivitäten. Es gibt Geysire, Vulkane, Schwefel-Pools und vieles mehr. Dies riecht man bereits bei der Anfahrt deutlich. Wir haben uns vorgenommen den Lady Knox Geysir in Wai-o-Tapu anzusehen. Dieser spuckt täglich um 10:15. Wir waren gegen 9:00 dort und so konnten wir einen Teil des Parks schon mal besichtigen. Um zehn waren wir dann beim Geysir und bestaunten die Kraft von Mutter Erde. Danach haben wir noch die restlichen Attraktionen in Wai-o-Tapu bei strömendem Regen besichtigt. Das ganze Gebiet um Wai-o-Tapu ist übersäht mit kollabierten Kratern, heissen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. (Dieser Ausflug nach Wai-o-Tapu wurde uns ermöglicht durch Spenden. Dafür danken wir Euch von Herzen).
Gegen Mittag und völlig durchnässt, war die Frage ob wir noch das Vulkan Valley besichtigen, von selbst beantwortet. In der Nähe von Wai-o-Tapu gab es einen Campingplatz mit angeschlossenen Hot Pools, welche für Gäste gratis sind. Wir lagen dann den ganzen Nachmittag in den schön warmen Aussenpools und wollten gar nicht mehr weg.
Rotorua – Lake Taupo – Te Kuiti
Da wir immer noch auf dem Campingplatz mit den heissen Pools waren, mussten wir dies natürlich ausnützen. Das Bad öffnet erst um 9:00 aber die Camper können schon ab 6:00 rein. Also gingen wir gegen 8:30 gleich mal baden. Es war toll ein Bad für sich alleine zu haben. Ausser uns waren nur etwa drei andere Leute anwesend. Gegen zehn Uhr mussten wir leider auschecken und so fuhren wir weiter Richtung Süden. Wir gingen uns in Taupo über die Mount Tongariro Wanderung informieren. Die Wettervorhersage war aber nicht sonderlich toll und wir auch nicht auf schlechtwetter Wanderungen gestimmt. So fuhren wir spontan Richtung Waitomo. Dort gibt es grosse Höhlen mit vielen Glühwürmchen. Unterwegs haben wir dort dann noch angerufen und uns einen Platz für den nächsten Tag reserviert.
Waitomo – Forgotten World HWY
Von unserem Gratisparkplatz am Fluss bis zu den Waitomo Caves war es nicht sonderlich weit. Wir konnten also in Ruhe ausschlafen und unser Frühstück geniessen, bevor es zu den Höhlen ging. Natürlich haben wir nicht einfach einen Spaziergang durch die Höhlen gebucht. Wir haben uns für „The Legendary Black Water Rafting Company“ entschieden. (Dieses Erlebnis wurde uns ermöglicht durch Spenden. Dafür danken wir Euch von Herzen). So durften wir uns zuerst in einen lustig aussehenden „Wetsuit“ zwängen und mit Gummistiefeln und Helm eindecken. So ging es mit dem Bus Richtung Höhle. Dort angekommen, schnappten wir uns einen grossen Gummiring und sprangen rückwärts ins kalte Wasser. Nach einem kurzen Spaziergang zum Eingang war es dann soweit. Auf den Gummiringen sitzend, fuhren wir durch die Höhle und bestaunten unzählige Glühwürmchen und Stalaktiten. Zudem lernten wir etwas über das harte Leben als Glühwürmchen. Das erste schlüpfende Würmchen frisst alle Geschwister auf, damit es genügend Energie für die Leuchtkraft hat. Dadurch kann es Mücken anlocken, die es mit einem klebrigen Faden fängt. Wenn es dann gross und stark ist, schlüpft das Würmchen aus der Larve und findet den Partner für das Leben. Wobei das Leben eher kurz ist. Nach 48 stündigem Fortpflanzungsmarathon stirbt das Männchen (mit einem Lächeln auf den Lippen) und das Weibchen hat gerade noch genügend Kraft um die Eier zu legen, bevor es ebenfalls stirbt.
Nach diesem unvergesslichen Erlebnis gab es eine heisse Dusche und danach eine Tomatensuppe mit Bagel. Wir fuhren dann weiter Richtung Süden und haben uns für den Forgotten World Highway entschieden. Der Highway geht über etwa 150 Kilometer und führt teilweise über nicht geteerte Strassen. Jedoch kommt man an wunderbaren und einsamen Orten vorbei. An diesem Tag fuhren wir knapp die Hälfte des Highways und dabei kamen uns ganze vier Fahrzeuge entgegen. Wir haben hier auf einem kleinen Campingplatz übernachtet. Da waren wir also im Niemandsland auf einem kleinen Campingplatz mit nur 3 anderen Gästen. Und nach einem kurzen Wortwechsel mit unseren Nachbarn, wechselten wir von Englisch auf Schweizerdeutsch. Obwohl die Schweiz ein kleines Land ist, trifft man doch extrem viele Landsleute auf einer Weltreise. Nach dem Abendessen unterhielten wir uns noch bis in die Nacht.
Forgotten World HWY – Cape Egmont
Am nächsten Tag haben wir unsere Reise auf Forgotten World Highway in Richtung Mount Taranaki fortgesetzt. Leider hatte es einmal mehr fast nur geregnet und so gingen wir in New Plymouth ins Museum. Es war zwar nicht ganz so gross wie Auckland aber immerhin ein netter Zeitvertreib bei schlechtem Wetter. Danach fuhren wir zu Cape Egmont und konnten dort direkt an der Küste unter dem Leuchtturm übernachten.
Cape Egmont – Mt. Taranaki – Scotts Ferry
Beim Aufwachen am Cape Egmont klopften noch immer kleine Regentropfen an unseren Camper. So rechneten wir damit, den Mount Taranaki wohl nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Wir fuhren also weiter und versuchten den Berg von der anderen Seite zu sehen. Und wir hatten Glück. Der Himmel riss auf und wir sahen Mt. Taranaki doch noch. Es war spannend zu sehen, wie sich die Wolken um den Berg herum rasend schnell änderten. Innert wenigen Sekunden war der Berg sichtbar und dann wieder Wolken verhangen.
Später hielten wir noch in Whanganui. Dort gibt es einen Lift von der Stadt auf den Berg hoch. Von dort oben hatten wir einen tollen Ausblick auf die Stadt und erspähten einen Markt unten am Fluss. Natürlich fuhren wir dort noch hin und schlenderten kurz durch, während dem die ersten bereits die Stände schlossen.
Zum Abend fuhren wir dank dem Tipp unserer Camping App nach Scotts Ferry. Dort soll es einen günstigen Campingplatz mit Strom geben. Dort angekommen sagte uns der Besitzer, dass er von Touristen kein Geld nimmt. Und so kamen wir zu einem netten gratis Aufenthalt.
Scotts Ferry – Lake Wairarapa
Die Duschen in Scotts Ferry waren eiskalt und auch nicht gerade die schönsten. So fuhren wir ungeduscht in Richtung Palmerston North. Dort gibt es bei der i-Site eine Dusche für 2.- NZD (ca. 1.6 CHF). Es war extrem schön und warm. Ja, da schätzt man wieder den Luxus einer sauberen warmen Dusche. Wir schlenderten dann noch durch die Stadt. Danach ging es weiter an grossen Windrädern vorbei und zum Z’viere gab es einen leckeren Cheescake bei Yummy Mummy in Woodville bevor wir einen schönen Stellplatz am Lake Wairarapa fanden.
Lake Wairarapa – Wellington
In Wellington haben wir uns ein Plätzchen direkt bei der Fähre gebucht für 3 Nächte. Nichts besonderes, offene Parkplätze um es genauer zu beschreiben. Aber dafür lagen diese direkt in der Stadt, so dass wir alles gut zu Fuss erreichen konnten. Ausserdem hatten wir die Fähre am 26.12.2014 um 6.45 Uhr in der Früh, somit war es praktisch gelegen.
Am ersten Tag spazierten wir den Hafen entlang und genossen das herrliche Wetter und dazu leckere Eiscreme. Etwas später liefen wir zu einem I-Site und informierten uns ein wenig über die Stadt Wellington. Kurze Zeit später ging es zur Cubastreet, eine berühmte Ausgangsmeile, mit diversen Cafes und Pubs. Wir fanden zudem einen Barber Shop, wo sich ein gewisser Herr, der seine Haare seit der Hochzeit nicht mehr geschnitten hatte, es endlich schaffte. Dem sparsamen Herr ist wohl das Schild, (We don’t charge expensive Prices, as we don’t do expensive cuts) entgangen. Dementsprechend war auch das Ergebnis für 20 Dollar (ca. 16 CHF).
Nach dem fantastischen Haarschnitt gönnten wir uns einen Apéro in der Cubastreet und beobachteten das bunte Treiben. Am Abend ging es zum Inder und wir gönnten uns ein leckeres Abendessen.
Am 24.12. sind wir mit dem Cable Car zum Botanischen Garten gefahren. Dort gab es einen musikalischen Empfang und ein Seilbahn Museum, mit einer alten restaurierten Bahn. Wir sind danach durch den Botanischen Garten in Richtung Stadt spaziert. Vorbei an Kräutergärten, diversen Bäumen, Pflanzen und einem wunderschönen Rosengarten. Zum Schluss führte uns der Weg durch einen Friedhof, wo unter anderem auch ein Massengrab lag. Für uns war es eher komisch dadurch zu laufen, aber es wirkte wie ein Park, wo wir auch Leute beim Picknick sahen.
In der Stadt angekommen, zog es uns wieder in die Cubastreet. Wir lernten dort einen Polen auf der Durchreise kennen. Er war mit seinem Kollegen unterwegs, der Ursprünglich in England lebte, jamaikanische und schweizerische Wurzeln hat, nun aber in Wellington lebt. Dort sind wir dann einige Stunden verweilt und hatten sehr interessante Gespräche mit den beiden. Es stellte sich heraus, dass seine Großeltern aus der Schweiz stammten. Wir haben ihn zum Fondue eingeladen, wenn er es jemals in die Schweiz schafft.
Einige Zeit später sind wir wieder in Richtung Hafen gelaufen und haben uns, das wunderbare Lokal Crab Shack ausgesucht. Dort haben wir den Heiligabend verbracht und Traditionell dazu Calamari, Paella und ein Stück Rindfleisch bestellt.
Am 25. Dezember begannen wir den Tag gemütlich und wir hatten auf unserem tollen Parkplatz ein super Frühstück und dabei unsere Weihnachtsmützen auf dem Kopf. Es gab ein paar Passanten, denen wir ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnten. Am 25igsten hatte eigentlich alles geschlossen, ausser dem Museum Te Papa. Da das Wetter idealerweise nicht mitmachte, konnten wir auch einen ganzen Tag dort drin verweilen. Wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee. Von der Geschichte der Maoris, Vulkanen, Pazifischer Geschichte bis hin zu einer Air New Zealand Flugsimulation und noch vielem mehr. Es ist ein riesiges Museum.
Am Abend war es etwas schwieriger, ein geeignetes Lokal für das zweite Weihnachtsmahl zu finden. Es gab etwa drei Lokale die offen hatten. Das indische sagte uns am ehesten zu und hat total lecker geschmeckt.
Es waren eher untypische Weihnachten und wir haben unsere Familien in dieser Zeit besonders vermisst. Dafür wird nächstes Weihnachten ordentlich gefeiert.
Am 26.12 mussten wir besonders früh aufstehen, um 5.00 Uhr. Die Fähre auf die Südinsel war riesig, es hatte ganze Lounges drin, ein Restaurant und sogar ein kleines Kino. Im ganzen ging die Fahrt etwa drei Stunden und die Aussicht war unbeschreiblich schön und wir immer schöner je näher wir zur Südinsel kamen. Die grüne Landschaften und das schöne Blaue Meer, einfach fantastisch.