18 – Cook Islands (Rarotonga)

23 Stunden nachdem wir in Hawaii das Appartement verlassen haben, stiegen wir in Rarotonga aus dem Flieger. Was wir in Hawaii erwartet hätten, wurde hier Wirklichkeit. Im Flughafen spielt ein Herr auf seiner Ukulele und begrüsst die ankommenden Passagiere (Er heisst Jake und macht dies seit 34 Jahren), beim Verlassen des Flughafens wurden wir gleich von unserem Gastgeber Henry empfangen und bekamen einen wunderbaren Blumenkranz (hier „Ei“ genannt) um den Hals, welcher von Henrys Frau Trish selbst gemacht wurde. Er erzählte uns im nachhinein, dass diverse andere Leute versucht haben, ihm den Blumenkranz abzuschwatzen. Sie waren unglaublich schöner als die anderen „ei’s“. Diesen Kranz haben wir dann am nächsten Tag auf das Grab von Henrys Vater im Garten gelegt. Wo auch der Baum mit den schönen rosafarbenen Blüten steht, aus dem unser Kranz bestand. Auf den Cook Inseln ist es normal, dass die Verstorbenen im Garten beerdigt werden und so sieht man hier vor oder hinter den Häusern immer wieder Gräber. Henry hat uns zudem einen Kurs im Kokosnuss öffnen gegeben. Wenn wir nun auf einer einsamen Insel stranden, wären wir in der Lage die Kokosnüsse effizient zu öffnen. Diese Kenntnisse konnten wir dann beim gemeinsamen Nachtessen mit unseren Gastgebern gleich unter Beweis stellen. Wir durften ein Fisch-Curry mit frischer Kokosnussmilch zubereiten. Fünf Kokosnüsse zu öffnen und auszukratzen gibt doch noch einiges zu tun. Wenigstens gab es zu dieser schweisstreibenden Arbeit ein kühles Bier. Den Fisch wollten wir eigentlich auch selber fangen, haben ihn aber schlussendlich doch im Laden kaufen müssen. Warum? Das erzählen wir ein anderes Mal.

Unser Haus in Rarotonga

Unser Haus in Rarotonga

Lei

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Wir haben die Unterkunft via Airbnb gebucht und hatten ein Haus für uns allein. Henry hat uns auch noch Fahrräder und Schnorchel-Ausrüstungen zur Verfügung gestellt.

Mit den Bikes am Strand

Mit den Bikes am Strand

Wie erkundigt man diese Insel? Es gibt mehrere Möglichkeiten. Bus fahren, Scooter oder Auto mieten und Velofahren. Die Insel ist etwas zu gross für uns gewesen, um sie ganz mit den Velos zu erkunden. Wir entschieden uns daher für den Bus. Die einzige Buslinie übrigens in ganz Cook Island und sie fährt nur in zwei Richtungen, im Uhrzeiger und gegen Uhrzeigersinn. Einmal rund um die Insel in einer Stunde, warum nicht? Zeit haben wir ja. Das Spannendste war, als der Bus durch eine Hotel-Rezeption gefahren ist. Es ist schon speziell, wenn man aus dem Busfenster schaut und das Gefühl hat, man würde jetzt gleich einchecken. Man konnte überall aussteigen wo man wollte und der Fahrer war schnell unterwegs, Adventure pur. Wir haben uns ein zehner Ticket für 30 NZD geleistet. Eine einfache fahrt kostet 5 NZD und eine Tageskarte 8 NZD. Smart deal, könnte man meinen. Aber wir haben nicht mit unserem tollen Gastgeber gerechnet, der uns fast täglich irgendwohin mitnahm. Er fuhr mit uns auf Schotterpisten, die man als Strasse nicht erkennen würde. Dafür hatten wir Einblick in die Hinterhöfe der jeweiligen Einheimischen, die sich noch selbstversorgen. Mit Hühnern, Schweinen und Gemüse- Plantagen. Wir fuhren zu Fruchthändlern, die ihre Früchte vor dem Haus verkaufen und sich gerne auf ein Schwätzchen einlassen. (So erfuhren wir, dass wenn eine Mutter nicht stillen kann, Kokosnussmilch als Ersatz verwendet wird und nicht etwa Milchpulver). Je nachdem wo Henry gerade des Berufes wegen hin musste, lud er uns ein und wir konnten uns die verschiedenen Orte anschauen. Ihr müsst wissen, Henry hat etwa fünf verschiedene Jobs. Er hat eine Fahrrad Vermietung, erledigt Ungeziefer Vernichtungen, verkauft WiFi-Codes und noch viel mehr.

Einmal Quer über die Straße und wir hatten gleich den Strand vor uns. Leider hatte es dort aber zu viele Riffs, so dass Schwimmen und Schnorcheln nicht in Frage kamen. Dafür war es perfekt für Spaziergänge am Strand, romantische Sonnenuntergänge und zur nächste Cocktail Bar oder und Restaurant war es auch nicht weit.

Was macht man so in Rarotonga? Schnorcheln, gesagt und getan. Wir schnappten uns unsere Bikes und fuhren eine ziemlich weite Strecke, bis wir einen wunderschönen Ort entdeckten. Es war glassklares türkisfarbenes Wasser. Ein Traum für jeden Schnorchler und wir durften unglaublich viele und paradiesische Fische bestaunen.

Henry hat uns auch einmal an eine „Caribbien Night“ in einem Lokal in der Nähe eingeladen. Dort gab es wunderbare Tunaspiesse zum essen und dazu leckere Mai Tais zu trinken. Es war eine tolle Atmosphäre mit Feuer-Fackeln, Musik und Spiel Einlagen, wie einem Limbo Wettbewerb.

Wir bekamen auch jeden Tag Früchte, wie Papayas oder junge Bananen. Zu unserem Ritual wurde es zudem, dass wir nach jedem anstrengenden Tag (wir mussten soviel am Strand relaxen), zum Zvieri eine Kokosnuss öffneten.

Am letzten Abend wurden wir von Henry und Trish zu einem typischen Cook Islands Dinner eingeladen, welches sie selbst zubereiteten. Es gab Schweinekopf vom Grill, Pawpaw Curry-Salat, Wurzelgemüse, Ika Mata an Kokosnusssauce und Spinat. Es war ein Schwein das sie selber gezüchtet hatten und dementsprechend wird es bei ihnen mehrere Tage Schweinefleisch geben. Pawpaw, ist Papaya. Ika mata, ist ein lokales Fischgericht und wird meistens Roh zubereitet. Hat es geschmeckt? Es war mal etwas anderes 🙂

Nach einer Woche Rarotanga mussten wir uns leider schon wieder verabschieden. Es war eine tolle Zeit bei Henry und Trish. Es war sehr lehrreich und spannend, wie wir es in keinem Hotel hätten erleben dürfen. Es waren super Gastgeber und sie haben mehr gemacht, als wir erwartet haben. Es kam von Herzen und es hat ihnen einfach Spass gemacht, uns ihre Insel und ihre Lebensweise zu zeigen. So richtig „Local“.

Natürlich hat uns Trish auch noch an den Flughafen gefahren. Am Flughafen haben wir auch eine völlig neue Erfahrung gemacht. Beim einchecken waren wir nicht sicher, ob der Flughafen überhaupt in Betrieb sei. Es schien wie ausgestorben, alles war leer. Alle Schalter geschlossen. Aber nach und nach kamen vereinzelte Touristen, die auch etwas unsicher erschienen. Es ist halt eine ruhige Insel und keine Grossstadt.

Ach ja, haben wir erwähnt, das Henry nebenbei in einer Bar arbeitet. Nicht in einer gewöhnlichen Bar! Es ist eher ein Club für Leute ab 48ig und vis-à-vis vom Flughafen. Wir hatten das Glück, dass Henry vor unserem Abflug dort am arbeiten war und so konnten wir noch zusammen einen Abschieds-Drink nehmen.

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