Nach den Parks ging es Richtung kalifornische Weingebiete. Zuvor haben wir noch Jamestown (ein kleines Dörfchen mit einem unglaublich guten mexikanischen Restaurant) und Sacramento besucht. In Jamestown hatte unser Zimmer sogar eine kleine Veranda mit einer Hollywood Schaukel. Unser Plan war es kurz etwas essen gehen und danach auf der Veranda die Route und Unterkünfte für die nächsten paar Tage zu planen. Kaum zurück vom Mexikaner und mit Laptop auf der Veranda, lernten wir unsere Zimmer-Nachbarn kennen. Wir haben dann die Planung am nächsten Tag vorgenommen und bis spät in die Nacht mit unseren Nachbarn gequatscht. Die beiden stammen aus Samoa, leben aber seit Jahren in den USA. Und für die frisch vermählten Honeymooners gab es dann diverse Tipps von den Beiden die seit 30 Jahren verheiratet sind und 5 Kinder gross gezogen haben.
Dann ging es weiter nach Sacramento. Aber warum geht man in die Hauptstadt von Kalifornien? Viel zu bieten hat doch Sacramento nicht. Und da Schwarzenegger auch nicht mehr Gouverneur ist, sieht man nur noch sein Ex-Büro im Capitol. Tja, es hatte finanzielle Gründe. Sacramento lag auf dem Weg Richtung Sonoma Valley, da aber Wochenende war, waren die Preise für Übernachtungen in den Weingebieten extrem teuer. Somit haben wir uns halt Sacramento angeschaut. Und wir waren vor Schwarzeneggers ex-Büro. Er hat sogar eine Bären Skulptur dort gelassen. Jedoch wurden sein in goldenen Buchstaben geschriebener Name über dem Eingang zum Büro entfernt und es steht nun einfach nur Governor. Ansonsten gibt’s nicht viel zu berichten. Ach, ausser dass wir auch Sutter’s Fort besichtigt haben. 1839 kam ein Schweizer Immigrant namens Johann August Sutter nach Kalifornien und gründete Neu Helvetien (www.suttersfort.org). Etwas Geschichtsstunde darf bei 10 Monaten halt auch nicht fehlen.
Bei den Weingebieten haben wir ein nettes kleines Bed and Breakfast in Cloverdale im Alexander Valley gebucht. Es ist mit viel Liebe geführt und es gab täglich ein frisch zubereitetes drei Gänge Frühstück. Vorzugweise am grossen Tisch serviert. So haben wir wiederum ganz interessante Leute kennengelernt und gute Gespräche geführt. Und also auch hier sind alle irgendwie neidisch auf 10 monatige Flitterwochen. 🙂
Da Highlight war natürlich das Weintasting. (Vielen Dank der Sponsorin!) Durchorganisiert wie wir sind, haben wir das schon Monate im Voraus gebucht. (Ha, ha, natürlich nicht. Wir haben das am Abend zuvor mit viel Glück noch hinbekommen. Um 22:20 hatten wir die Zusage und um 11:00 Uhr am nächsten Morgen wurden wir abgeholt.) Aber es geht noch spontaner. Kaum fuhr unser Guide mit seinem Van vor, gesellte sich eines der Paare vom Frühstückstisch dazu und entschied sich spontan auch mitzukommen. Es war ein unglaublich witziger und lehrreicher Tag. Zu Beginn gab es eine kurze Lektion „Wine tasting“ im Garten eines Winzers. Wir besuchten insgesamt vier Winzer und jeder Betrieb war komplett anders und auch die Weine waren extrem vielfältig. Es waren alles kleine Familienbetriebe im Dry Creek Valley und die Führungen und Degustationen waren deutlich sympathischer und gemütlicher als bei den grossen bekannten Namen. Wir waren tags zuvor kurz auf Francis Ford Coppolas Weingut. Aufgrund der Masse an Besuchern geht dort alles viel hektischer und unpersönlicher zu und her. Dafür hatte es dann dort aber auch ein Museum mit originalen Filmrequisiten. Und natürlich lernten wir auch hier wieder mal was. Wer kennt nicht die berühmte amerikanische Traubensorte „Zinfandel“? Und wie heisst die in Europa? Nein, nicht gleich googlen und falls ihr es wisst : „Super, herzlichen Glückwunsch!“ Für alle anderen: Der nächste Eintrag bringt die Lösung.