Nach 1477 Meilen oder 2377 Kilometern und 9 Staaten haben wir New Orleans, NOLA oder auch Big Easy erreicht. Zeit zum relaxen, die Musik und das Essen geniessen und ein Bier auf der Strasse zu trinken (was sonst beinahe unmöglich im ganzen Land ist). Die Party-Stadt schlechthin. Leider ist das auch schon wieder vorbei und wir sind schon in Las Vegas der noch grösseren Party-Stadt. Im Flugzeug Richtung Las Vegas hatten wir auch genügend Zeit diesen Eintrag zu schreiben. Dank überbuchten Flügen mit Gratis-Upgrades sogar in der Economy Plus Klasse. Achja und zum ersten Mal mit WLAN im Flugzeug. Nachdem bei den letzten beiden Check-in Versuchen die Maschine nicht wollte, haben wir es diesmal ohne Schalterpersonal geschafft. Yippi. Und was haben wir alles in New Orleans erlebt? Angekommen mit dem Mietauto, war es erstmals eine Herausforderung das Hotel zu finden. Dank Handy, GPS und Navigations-App war dies jedoch einfacher als gedacht. Kaum hatten wir das Zimmer im Lamothe House Hotel bezogen, ging es ab auf die Piste. Es war ja schliesslich Samstag und da sollte man die berüchtigte Bourbon-Street nicht verpassen. Dort angekommen herrschte bereits reger Partybetrieb (die ist jedoch nichts im Vergleich zu den berüchtigten Party-Meilen in Bangkok). Hier war aber eine interessante Durchmischung von Party-Gängern, Junggesellen-Abschieden (noch schlimmer als im Zürcher Niederdorf), älteren Herren die gewisse Etablissements aufsuchen, Strassenkünstlern, Vodoo-Priestern, betrunkenen, Bettlern, Touristen und Sturzbetrunkenen. Wir haben es uns an einem Tisch auf dem Balkon eines kleinen Restaurants gemütlich gemacht und zu unserem Teller Jambalay und Burger das Gewusel auf der Strasse beobachtet. Am nächsten Tag mussten wir unseren treuen Begleiter leider der Autovermietung zurückbringen. Der kleine Mazda hat uns bestens von New York nach New Orleans gebracht. Danach gingen wir es eher gemütlich an. Das lag wohl auch an den rund 34 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von gegen 85%. Also ab in ein gemütliches Strassencafe, ein kleines Po’Boy essen und die Live Jazz Musik geniessen.
Selbstverständlich sind wir auch mit der Strassenbahn rumgefahren. Dies ist die günstigste Möglichkeit für ein Sightseeing in New Orleans und echt zu empfehlen. Es gibt die Möglichkeit gleich im Tram oder Buss einen Tagespass für 3$ zu kaufen. Dieser ist dann bis am nächsten Morgen um 4:00 auf allen Tram und Buslinien gültig. Wir sind einfach mal mit verschiedenen Linien von Endstation zu Endstation gefahren und haben die unterschiedlichen Stadteile von New Orleans erkundet. Unter anderem sieht man auch den Superdome. Heimatort der Superbowl Gewinner der Saison 2009 den New Orleans Saints. Zudem war der Superdome Notunterkunft beim Hurrikan Katrina in 2005. Apropos Hurrikan Katrina, die Auswirkung sind auch 9 Jahre danach immer noch sichtbar. Es gibt noch unzählige zerstörte Gebäude und der Wiederaufbau kommt nur teilweise voran.
Zwischendurch haben wir noch einen Waschsalon aufgesucht. Während unsere Kleidung ein paar Runden drehte, haben wir einfach kurz was trinken wollen. Also raus aus dem Waschsalon und in die erstbeste Kneipe rein. Diese sah nicht gerade einladend aus, weit laufen wollten wir aber auch nicht. Es waren auch nur zwei andere Gäste neben uns. Aber bei zwei Diet Cokes kann ja nicht viel schief gehen. Irgendwann fielen uns die vielen Bilder an der Wand mit Prominenten auf und immer wieder kamen Touristen rein, schossen Fotos und gingen wieder. Wo waren wir da wohl gelandet. Beim rausgehen haben wir das Schild gelesen „Lafitte Bar“. Google hat uns dann geholfen und wir waren kurz mal in der ältesten Bar in ganz Amerika. So sah sie auch aus und vermutlich wurde seit 1722 nicht mehr abgestaubt.
Dann gingen wir noch eine kleine Rum-Brennerei (New Orleans Old Rum) anschauen. Für 10$ pro Person gab es eine 45 minütige Führung, eine Degustation aller Produkte und der Pick-up vom Frenchquarter war auch dabei. Also Preis-/Leistung war top, die Führung spannend aber ausbaufähig und die Degustation war gut. Die Brennerei war ebenfalls von Katrina betroffen und es war eindrücklich zu sehen, wie hoch das Wasser stand. Zudem haben Sie einige Fässer verloren, konnten einen Grossteil aber retten. Das absolute Highlight hatten wir am letzten Tag. Dank den grosszügigen Hochzeitsgeschenken haben wir uns etwas ganz spezielles geleistet. (Danke an Simi und Marc!) Wir haben Euren Teil in eine Airboat-Tour durch die Sümpfe von Louisiana investiert. Es war wirklich grandios und wenn irgendjemand mal die Möglichkeit haben sollte, macht es unbedingt. Die ganze Sumpflandschaft ist wunderschön und Alligatoren bekommt man auch genügend zu Gesicht. Zudem haben wir einmal mehr extremes Glück gehabt. Wir haben die Tour um vier Uhr Nachmittags gebucht und da nur zwei andere Personen dort waren, haben wir gratis ein Upgrade für eine halb-private Tour auf dem kleinen Boot bekommen.
Bevor wir aber die Tour starteten, mussten wir uns noch stärken. Der Tipp von der netten Dame an der Reception lautetet: The Joint. Mit dem Bus etwas raus fahren und schon gabs die besten Spare-Rips (und ja, das waren die besten Rips).
Und nun sind wir froh aus dem Hotel auszuziehen. Denn leider haben wir meist nicht so gut geschlafen, da das Bett nicht ganz so bequem war und wir auch immer wieder Geräusche hörten. Es knackte und knarrte und teilweise hörte man Schritte und wir hatten das Gefühl jemand läuft durch das Zimmer. Zum Glück haben wir erst am Schluss von den alten Geistergeschichten um dieses Haus gehört und das immer wieder der Geist einer mysteriösen jungen Frau in einem roten Kleid gesichtet wurde.